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Glossary

Soll-Ist-Vergleich

Ein Soll-Ist-Vergleich ist ein wichtiger Bestandteil der betriebswirtschaftlichen Steuerung von Unternehmen und dient dazu, die aktuellen Leistungen und Ergebnisse mit den geplanten Zielen abzugleichen. In diesem Glossar-Eintrag erfahren Sie alles Wissenswerte rund um den Soll-Ist-Vergleich und wie dieser in der Praxis angewendet wird.

Definition und Ziel des Soll-Ist-Vergleichs

Der Soll-Ist-Vergleich ist eine betriebswirtschaftliche Analysemethode, die dazu dient, die tatsächlichen Leistungen und Ergebnisse eines Unternehmens mit den zuvor festgelegten Soll-Vorgaben zu vergleichen. Ziel des Vergleichs ist es, Abweichungen und Potenziale für Verbesserungen aufzudecken, um die betriebliche Steuerung und Planung zu optimieren.

Der Soll-Ist-Vergleich besteht aus zwei Teilen:

  • Zielwerte: Die Zielwerte sind die geplanten Ziele und Vorgaben, die sich ein Unternehmen im Rahmen der strategischen und operativen Planung setzt. Dies können z.B. Umsatz-, Kosten-, Produktions- oder Vertriebswerte sein.
  • Ist-Werte: Die Ist-Werte sind die im Vergleichszeitraum tatsächlich erzielten Leistungen und Ergebnisse. Sie werden aus der betrieblichen Erfolgskontrolle und dem internen Rechnungswesen ermittelt.

Im Rahmen des Soll-Ist-Vergleichs werden die Ist-Werte mit den Soll-Werten gegenübergestellt, um Abweichungen und mögliche Handlungsbedarfe zu identifizieren.

Anwendungsbereiche und Vorteile

Der Soll-Ist-Vergleich kann in verschiedenen Bereichen eines Unternehmens eingesetzt werden, um die Planung und Steuerung zu optimieren. Dazu gehören beispielsweise:

  • Finanz- und Rechnungswesen
  • Controlling und Kostenrechnung
  • Produktion und Logistik
  • Vertrieb und Marketing
  • Personalwesen

Zu den Vorteilen des Soll-Ist-Vergleichs zählen:

  • Transparenz: Durch den Vergleich von Soll- und Ist-Werten werden Abweichungen und Verbesserungspotenziale sichtbar.
  • Kontrolle: Der Soll-Ist-Vergleich ermöglicht gezielte Maßnahmen zur Optimierung der betrieblichen Abläufe und zur Erreichung der Unternehmensziele.
  • Überwachung: Der Vergleich dient als Kontrollinstrument, um den Erfolg der getroffenen Maßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Methoden des Soll-Ist-Vergleichs

Es gibt verschiedene Methoden, um den Soll-Ist-Vergleich durchzuführen. Die Wahl der geeigneten Methode hängt von den individuellen Anforderungen und Gegebenheiten des Unternehmens ab. Zu den gängigen Methoden zählen:

  • Absoluter Ist-Soll-Vergleich: Hier werden die absoluten Soll- und Ist-Werte direkt miteinander verglichen. Diese Methode ist besonders einfach und übersichtlich, kann aber zu verzerrten Ergebnissen führen, wenn sich die Werte in ihrer Größe stark unterscheiden.
  • Relativer Ist-Soll-Vergleich: Bei dieser Methode wird die prozentuale Abweichung der Ist-Werte von den Soll-Werten berechnet. Dies ermöglicht einen besseren Vergleich bei unterschiedlichen Größenordnungen und hebt die relative Bedeutung der Abweichungen hervor.
  • Indexbasierter Ist-Soll-Vergleich: Bei dieser Methode werden die Soll- und Ist-Werte anhand von Indizes verglichen. Dies ermöglicht eine bessere Vergleichbarkeit von Werten aus verschiedenen Gebieten und über verschiedene Zeiträume.

Probleme und Herausforderungen

Bei der Durchführung des Soll-Ist-Vergleichs können verschiedene Probleme und Herausforderungen auftreten:

  • Ungenauigkeit in der Planung: Wenn die zugrundeliegenden Zielwerte nicht realistisch und präzise geplant sind, kann der Ist-Soll-Vergleich zu falschen Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen führen.
  • Verzerrungen durch externe Faktoren: Externe Einflüsse wie Marktveränderungen oder unvorhergesehene Ereignisse können die Ist-Werte beeinflussen und damit den Vergleich verzerren.
  • Zeitliche Verzögerungen: Die Erhebung und Analyse der Ist-Werte kann mit zeitlichen Verzögerungen verbunden sein, was die Aktualität des Vergleichs beeinträchtigt.
  • Organisatorische und technische Herausforderungen: Die Einrichtung und Pflege eines effektiven Systems zur Erfassung und Auswertung von Soll- und Ist-Werten kann organisatorische und technische Herausforderungen mit sich bringen.

Fazit

Der Soll-Ist-Vergleich ist ein wichtiges Instrument der betriebswirtschaftlichen Steuerung und ermöglicht es, die Leistungen und Ergebnisse eines Unternehmens mit den geplanten Zielen abzugleichen. Durch die Identifizierung von Abweichungen und Potenzialen für Verbesserungen trägt der Vergleich zur Optimierung der betrieblichen Abläufe und der Erreichung der Unternehmensziele bei. Dabei ist es entscheidend, die geeigneten Methoden zur Durchführung des Vergleichs auszuwählen und mögliche Probleme und Herausforderungen zu berücksichtigen.